Schweinefleisch aus der Schweiz gehört zum besten weltweit. Das ist so, weil in der Schweiz Züchter, Mäster und Forscher Hand in Hand arbeiten und ein einzigartiges Zuchtsystem geschaffen haben.
Die Schweizer Landwirtschaft produziert in vergleichsweise kleinen Dimensionen und auch die Schweinehaltung findet grösstenteils in überschaubaren Familienbetrieben statt. Es gibt Bauern, welche die Schweinehaltung als einen von mehreren Produktionszweigen betreiben, aber auch Landwirtschaftsbetriebe, die sich auf die Schweinehaltung spezialisiert haben. Man unterscheidet verschiedene Betriebstypen: Die einen spezialisieren sich auf Zucht, andere auf Mast und wiederum andere betreiben beides.
Die Grösse der Landwirtschaftsbetriebe und die maximale Anzahl Tiere pro Betrieb sind gesetzlich geregelt und im internationalen Vergleich eher klein: In einer durchschnittlichen Schweizer Schweinemast leben ca. 220 Tiere. Im Ausland können es bis zu 4000 sein.
Rund 66% der Schweizer Schweine werden zudem im Programm «Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme» (BTS) gehalten. Der Stall ist dabei in einen Liege-, Lauf- und Fressbereich aufgeteilt. Diese Bereiche dienen dazu, dass die sich die Tiere bewegen und selbstbestimmt ruhen und fressen können.
Die schweizerische Schweinezucht ist auf hervorragende Fleischqualität von gesunden Tieren ausgerichtet. Aus diesen Gründen kombinieren die Züchter ihre Rassen speziell mit drei Zielen:
Die Muttersauen sollen robust, fruchtbar und langlebig sein.
Die Mastschweine sollen vital und frohwüchsig sein.
Das Fleisch soll von hervorragender Qualität sein – bestens geeignet für Frischfleisch wie auch für Fleischerzeugnisse.
Das Schweizer Edelschwein ist die dominierende Schweizer Hauptrasse und wurde bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der englischen Yorkshire-Rasse veredelt. Seit 2002 wird das Schweizer Edelschwein als typische Mutterlinie mit hervorragenden Reproduktionseigenschaften gezüchtet.
Diese Schweine bringen Topleistungen in allen Bereichen: herausragende Fleisch- und Fettqualität, einen optimalen Anteil an intramuskulärem Fett und einen geringen Tropfsaftverlust.
Die Schweizer Landrasse wird seit über 100 Jahren gezüchtet. Anders als beim Schweizer Edelschwein ist der Hauptzweck dieser Rasse die Produktion von fruchtbaren und langlebigen Sauen zur weiteren Zucht. Die Schweizer Landrasse ist die zweitwichtigste Schweinerasse in der Schweiz.
Die rotbraunen Duroc-Schweine stammen ursprünglich aus den USA und kamen über Dänemark in die Schweiz. Sie haben eine gute Fleischqualität und schön marmoriertes Fleisch.
In der Schweiz besteht eine strikte Tierverkehrskontrolle. Beim Schweinefleisch kann dank der gesetzlich vorgeschriebenen Rückverfolgbarkeit jederzeit nachvollzogen werden, an welchem Tag die Tiere geschlachtet wurden und von welchen Betrieben sie stammen. Zusammen mit dem schweizerischen Tierschutzgesetz ist die Rückverfolgbarkeit eine wichtige Massnahme für die Qualitätsproduktion.